Diese Woche wurden in drei Tagen wiederum 2.oookm absolviert, diesmal aber komplett mit dem Hybrid. Das Fahrzeug erwies sich hierbei als vollständig langstreckentauglich. Die Umstellung von einem konventionellen Fahrzeug auf den Hybrid erfolgt sehr schnell, wie bereits in der letzten Woche bemerkt kommt es einem nach kurzer Nutzung des Hybrid falsch vor die vorhandene Bewegungsenergie per Bremsen zu vernichten, vorausschauendes Fahren wird mehr belohnt als mit anderen Fahrzeugen.

Der kleine 45L Diesel-Tank wird nur zum Hindernis, wenn man ständig mit Geschwindigkeiten >200km/h unterwegs ist. Im gemischten Betrieb mit limitierten Abschnitten und Tempi um die 180-200 sind 600km Autobahn-Reichweite zwischen den Tankstops problemlos erreichbar. Was nach längeren Nutzung anderer Fahrzeuge erst wieder neu "gelernt" werden muß ist die reichlich unergonomische Anordnung der Tankdeckel-Entriegelung. Tankstelle anfahren, aussteigen, ums Auto laufen, gegen den Tankdeckel drücken, sich dran erinnern daß der so nicht aufgeht, wieder ums Auto laufen, Knopf drücken, zurücklaufen, tanken.

Die Abregelung der Höchstgeschwindigkeit konnte in den Thüringer Bergen verifiziert werden, bei Tacho 243 nimmt die Elektronik die Leistung raus, auch bergab erfolgt keine Geschwindigkeitszunahme. Die Strassenlage ist auch bei dieser Geschwindigkeit ohne Tadel, eine sehr ruhig am Lenkrad agierende Hand ist dabei hilfreich. Die Lenkunterstützung steht auf Mittel hiebei reichen bei hohen Geschwindigkeiten schon minimal Lenkeingaben um die Fahrtrichtung zu ändern. Stärkere Lenkeinschläge führen zu heftigen Bewegungen, die dann durch Gegenlenken korrigiert werden müssen, dies kann dann sogar zu einem Aufschaukeln führen.

Richtig in seinem Element war das Fahrzeug bei einer "Durchquerung" des Schwarzwaldes von Baden-Baden über Freudenstadt nach Rottweil. Der durchschnittliche Dieselverbrauch bei dieser Berg- und Talfahrt lag bei 4,7L auf 100km gleichzeitig konnten auf der Strecke von 118km 6,8kWh an elektrischer Energie per Rekuperation zurückgewonnen und wieder verbraucht werden. Die Fahrweise hierbei war keineswegs verkehrsbehindernd, bergauf meist mit dem Diesel und herzhafter Betätigung von Gaspedal und Schalthebel, bergab dann den Schwung zu Rekuperation nutzend. Bei einer solch "ambitionierten" Fahrweise gelangt das Fahrwerk / Reifen an seine Grenzen, jedoch bleibt das Fahrzeug meist gut beherrschbar. Einzig beim in Kurven hineinbremsen sollte man damit rechnen, daß das Heck eine gewisse Ausbrechtendenz zeigt, die ein Eingreifen des ESP erfordert.

Ein weiterer "Verbrauchsversuch" fand auf der A71 zwischen Schweinfurt und Suhl statt. Tempomat auf 105 km/h und tlw. rekuperieren bergab bei leerem Akku führte zu einem Durchschnittsverbrauch von 5,5L /100km bei Rekuperation von nur 0,9kWh. Hier macht sich klar das hohe Gewicht im hügeligen Bereich zwischen Rhön und Thüringer Wald bemerkbar zudem arbeitet der E-Antrieb bei Geschwindigkeiten > 100km/h nicht besonders effizient.

Den Sitzen kann man eine uneingeschränkte Langstreckentauglichkeit attestieren, auch wenn bei Temperaturen jenseits der 30°C eine (leider nicht bestellbare) Sitzlüftung das Wohlbefinden auf den schwarzen Sitzen noch steigern könnte. Ein etwas seltsames Verhalten legt die Lüftung an den Tag. Wenn man die Klimaanlage ausschaltet und das Schiebedach kippt geht -auch bei angenehmer Temperatur im Fahrzeug- die Lüftung auf die höchste Gebläsestufe, obwohl im Menü Lüftung auf gering eingestellt ist. Da hilft nur ein manueller Griff zum Gebläserad.

Fahrstatistik

8936km
607,99L
353,5kWh